Lastprofile
Standardeinspeiseprofile
Für Photovoltaik-Anlagen wird ein Referenzwertemessverfahren angewendet. Für alle sonstigen Einspeiseanlagen ist als Standardeinspeiseprofil bis auf Weiteres ein Bandprofil zu verwenden.
Einspeiseprofil Profilbezeichnung
Photovoltaik Referenzmessverfahren
Windkraft Netzwerke Saarlouis GmbH-Band
Kleine Wasserkraft Netzwerke Saarlouis GmbH-Band
KWKG/Biomasse/Deponie oder
Klärgas für Voll- und Überschusseinspeisung
Standardentnahmeprofile
Wir verwenden sowohl die synthetischen Standardlastprofile des Verbands der Elektrizitätswirtschaft e. V. (VDEW) als auch eigene synthetische Lastprofile. Welches Profil für die entsprechende Entnahmestelle angewendet wird, definiert der Verteilnetzbetreiber.
Kundengruppe Profilbezeichnung
Haushalt VDEW-H0 dynamisiert
Gewerbe VDEW-G0 bis G6
Landwirtschaft VDEW-L0 bis L2
Elektrospeicherheizung Netzwerke Saarlouis GmbH - T1
Wärmepumpe Netzwerke Saarlouis GmbH - W1
Straßenbeleuchtung Netzwerke Saarlouis GmbH - SB
Zur Anwendung der Standardlastprofile folgende Hinweise:
- Die VDEW-Lastprofile können den VDEW-Materialien M-28/99 entnommen werden.
- Die Lastprofile der Netzwerke Saarlouis GmbH sind nachfolgend veröffentlicht.
- Zu beachten ist der bundesweite Feiertagskalender des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW).
- Als Anwendungsgrenze für das Standardlastprofilverfahren gilt grundsätzlich der Jahresverbrauch bis 100.000 kWh.
- Bei Anlagen mit getrennter Messung für Allgemein- und Speicherheizungs-/Wärmepumpenverbrauch muss jede Entnahmestelle getrennt gemeldet werden.
- Bei Anlagen mit Speicherheizung, die über einen Zähler mit Doppeltarifumschaltung gemessen werden, wird die NT-Arbeit als Speicherheizungsverbrauch und die HT-Arbeit als Allgemeinverbrauch angesetzt.
- Bei sonstigen Anlagen mit gemischtem Heizungs- oder Wärmepumpen- und Allgemeinverbrauch ist keine Aufteilung auf Allgemein- und Heizungsverbrauch möglich. Die Netznutzung ist nur zu den Konditionen entsprechend Anlagen mit reinem Allgemeinverbrauch möglich.
- Bei Anmeldungen von Speicherheizungen ist das Lastprofil T1 und bei Wärmepumpen das Lastprofil W1 anzugeben.
- Bei Wärmepumpen beträgt die Bezugstemperatur + 18°C.
Elektrospeicherheizung
Die Netzwerke Saarlouis GmbH ermöglicht die Belieferung von Speicherheizungsanlagen auf Basis von temperaturabhängigen Lastprofilen. Im Folgenden ist das Verfahren für die Belieferung von Elektrospeicherheizungen aufgeführt:
A. Temperaturdaten
Als maßgebliche Temperaturmessstelle für die Ermittlung der Tagesmitteltemperatur Tm wurde die Messstelle der meteomedia GmbH in Dillingen festgelegt. Die Temperaturdaten für Friedrichsthal können direkt bei der meteomedia GmbH bezogen werden.
B. Temperaturmaßzahl Speicherheizung
Die Temperaturmaßzahl TMZ errechnet sich nach der Gleichung:
TMZ = TBezug - Tm [K]
Die TMZ ist auf eine Nachkommastelle gerundet. Die Bezugstemperatur TBezug beträgt +19°C.
Bei Tagesmitteltemperaturen > 19°C gilt als Temperaturmßzahl TMZ = 0 K. Die Summe der Temperaturmaßzahlen TMZ über einen Zeitraum wird ohne Nachkommastellen angegeben.
C. Ermittlung und Abrechnung des Entnahmeprofils für Speicherheizungen
Wir verwenden ein temperaturabhängiges Heizungsprofil mit einer Kurvenschar von 1K-Schritten für alle Speicherheizungsanlagen im unserem Netzgebiet. Die Lastprofilschar kann von dieser Internetseite heruntergeladen werden. Die Auswahl eines Lastprofils aus der bereitgestellten Lastprofilschar für den Liefertag erfolgt durch den Lieferanten. Hierzu legt der Lieferant auf Grund seiner prognostizierten Temperatur für den Lieferzeitraum das zu verwendende Lastprofil fest. Der Lieferant stellt das so ermittelte Lastprofil in seinen Bilanzkreis ein.
Am Monatsende ermitteln wir auf Basis des Jahresprognoseverbrauchs der Abnahmestelle und der Ist-Temperaturen das Abnahmeprofil. Das Abnahmeprofil wird dem Übertragungsnetzbetreiber nach Monatsende in aggregierter Form (Summe aller Speicherheizungsanlagen) mitgeteilt und dem Bilanzkreis des Lieferanten zugeordnet. Der ÜNB (Amprion GmbH) ermittelt die Differenz zwischen bilanzierter und prognostizierter Entnahme und verrechnet diese mit dem Lieferanten (Ausgleichsenergie).
Nach erfolgter Jahresablesung wird die Mengendifferenz zwischen abgelesenen Verbrauch und prognostizierten Verbrauch im Rahmen des Mehr-/Mindermengenausgleichs zwischen der Netzwerke Saarlouis GmbH und den Lieferanten verrechnet. Die Mehr-/Mindermengenpreise sind auf dieser Internetseite veröffentlicht. Bei unterjährigem Lieferantenwechsel werden die Mehr-/Mindermengen monatlich abgegrenzt und verrechnet.